Wollverarbeitung

 Seit über 12000 Jahren hält der Mensch Schafe. Es sind genügsame Tiere, die uns vielfachen Nutzen bringen: Wolle, Fleisch, Milch und Landschaftspflege. Die ursprünglichen Schafrassen besaßen ein Haarkleid, das sich dem Wechsel der Jahreszeiten anpasste. Verloren die Schafe im Frühjahr ihre Winterwolle, wurde diese von Menschen aufgesammelt und verarbeitet. Da das ziemlich mühsam war, fing man an Schafe zu züchten, die ihr Haarkleid nicht mehr selber abstoßen konnten und geschoren werden konnten und mussten. So hatte man das gesamte Wollkleid zur späteren Verarbeitung zur Verfügung. Der größte Teil der heute existierenden Schafrassen muss jedes Frühjahr nach der sogenannten Schafskälte geschoren werden.

 

Schafwolle ist in ihrer Art je nach Rasse recht unterschiedlich: Von lang bis kurz, glatt bis gekräuselt, weiß bis schwarz, einfarbig bis gefleckt oder gemuschelt. Was alle Wollsorten gemeinsam haben: Schafwolle ist durch ihren Fettanteil wasserabweisend, sie ist wärmend, kann Feuchtigkeit speichern und man kann sie durch unterschiedliche Techniken stabil miteinander verbinden.

 

Vor der endgültigen Verarbeitung der Wolle stehen mehrere wichtige Abläufe: Zuerst muss die Wolle vorsichtig gewaschen, getrocknet und gekämmt bzw kardiert werden - zeitaufwändige Prozesse, die mit viel Bedacht ausgeführt werden müssen. Möchte man nicht nur mit natürlichen Wollfarben arbeiten, sondern die Farbpalette vergrößern, färbt man die Wolle mit pflanzlichen oder chemischen Farben. Ist dies geschehen, kann man die Rohwolle zu einem Faden verspinnen und diesen dann stricken, häkeln oder weben. Oder man entscheidet sich, die einzelnen Wollfasern zu einem untrennbaren Stück zu verfilzen, wie es unsere Vorfahren schon vor langer Zeit praktizierten. Die ältesten erhaltenen Überreste von Filzarbeiten stammen aus dem 6. Jahrtausend vor Christus.

 

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